Dürfen CI-Träger einen Induktionsherd benutzen?
Was passiert zwischen Induktionsherd und CI?
Der Kontakt zwischen der Sendespule außen zum Implantat innen geschieht durch Induktion (damit ist nicht der Magnet gemeint, sondern die Signalübertragung!). Induktive Systeme wie z.B. ein Induktionsherd funktionieren nach dem gleichen Prinzip. Hier wird die Energie des Herds induktiv in die Bodenplatte des Topfs / der Pfanne übertragen. Ohne nun auf genaue Frequenzangaben einzugehen, kann man sagen, dass es evtl. geschehen könnte, dass diese beiden Systeme (CI und Herd) aufeinander einwirken.
Was kann dabei passieren? Es kann zu „tonalen Verzerrungen“ oder „ungewollten Hörsensationen“ kommen. Oder das CI fällt für kurze Momente aus. Die Möglichkeit einer Überstimulation ist nahezu ausgeschlossen, da CIs über sehr starke Schutzmechanismen verfügen. Das Gleiche gilt für die Gefahr von Gewebeschäden.
Was heißt das nun für den Alltag?
Es lässt sich daher sagen, dass ein Induktionsherd kein Sicherheitsrisiko für CI-Träger darstellt – sofern CI-Erwachsene den Kopf nicht auf die Herdplatte legen und CI-Kinder genug Abstand zum Herd halten. Denn um auf Nummer „ganz, ganz sicher“ zu gehen, empfiehlt die Firma Cochlear (auf direkte Nachfrage per Mail) einen Sicherheitsabstand zwischen CI und Herd von 50 cm.
Und nun noch eine ganz persönliche Erfahrung. Freunde von mir haben einen Induktionsherd (ich koche sehr gerne damit). Wenn ich nun die T-Spule meines CIs eingeschaltet habe, höre ich am Herd ein Brummen – denn nun reagiert meine Induktionsspule mit dem induktiven System des Herds. Lästig, aber schnell zu beheben: T-Spule aus und alles ist okay. Dieses Brummen war auch schon einmal Thema in einem Online-Forum. Und dabei stellte sich heraus, dass das je nach Herd und CI-Fabrikat unterschiedlich ist.
Wer also Lust auf einen Induktionsherd hat, kann ihn auch als CI-Träger benutzen, sollte aber den Sicherheitsabstand einhalten. Und vorher mal einen „Brummtest“ machen, um das passende Modell „rauszuhören“.
Ulrike Berger
CIVrund 46