Im ersten Teil haben wir uns die Fläche des Audiogramms und die Luft und Knochenleitung genauer angeguckt.

(hier können Sie den ersten Teil nachlesen)

Nun betrachten wir die Frequenzbereiche.Hier reden wir von Tiefton-, Mittelton- und Hochtonbereich.

Die Knochenleitung ist okay, die Luftleitung dagegen abgesenkt: Schallleitungsschwerhörigkeit!

Für den, der das genau wissen möchte – sie teilen sich so auf:

  • 125 – 500 Hz = Tieftonbereich
  • 500 – 2000 Hz = Mitteltonbereich
  • 2000 – 12000 Hz = Hochtonbereich

Welche Hörstörungen gibt es?

Nun zu den wichtigsten Hörstörungen: Bei einer Schallleitungsschwerhörigkeit ist die Weiterleitung des Schalls gestört. Die Störung liegt im Außen- oder im Mittelohr. Die Knochenleitung liegt dabei im Wesentlichen im Normalbereich und die Luftleitung zeigt auffällige Werte.

Es gibt auch eine reine Schallempfindungsschwerhörigkeit. Hier folgt die Knochenleitung der Luftleitung ganz eng. Eine Toleranz bis maximal 15 dB ist zulässig. Die Weiterleitung des Schalls ist daher intakt, jedoch die Schallempfindung ist ab dem Innenohr gestört.

Audiogramm einer Schallempfindungsschwerhörigkeit – der Schaden liegt im Innenohr

Vielleicht kommt jetzt die Frage auf, ob denn die Luftleitung auch höher liegen kann als die Knochenleitung. Nein, das kann sie nicht. Die Knochenleitung ist der direkte Weg zum Innenohr und bildet nur das ab, was das Innenohr maximal hören kann.

Die nächste Abbildung zeigt eine kombinierte Schallleitungs- und Schallempfindungsschwerhörigkeit. Da sehen wir sofort, dass schon die Knochenleitung nicht mehr im Normbereich (−10 bis +20 dB) liegt.

Die Striche, die wie ein Kamm aussehen, zeigen die „Unbehaglichkeitsschwelle“

Und als Letztes noch eine Sache, die oft mitgemessen wird: die Unbehaglichkeitsschwelle (UCL). Sie wird mit dem Symbol „Kamm“ eingetragen und liegt beim Guthörenden bei 100–110 dB. Bei einer Innenohrschwerhörigkeit verändert sich dieser Pegel – die UCL rutscht dann zu höheren Pegeln, z. B. 90 dB; bei einer Hyperakusis (krankhafte Überempfindlichkeit gegen Schall) befindet sich die UCL oft bei 70/75 dB!

Von leicht- bis hochgradig

Wie wird die Stärke der Schwerhörigkeit bezeichnet?

Wenn Sie Arztbriefe lesen, stoßen Sie auch auf Diagnosen wie leichtgradige, mittelgradige oder hochgradige (Innenohr-)Schwerhörigkeit, z. T. auch an Taubheit grenzend, praktische Taubheit. Diese Einteilung möchte ich Ihnen in der letzten Abbildung grafisch darstellen. Wie man sieht, ist es recht einfach zu merken: Es geht in 20er-Schritten in die nächsthöhere Stufe.

Iris Landwehr
CIVrund 55